Eine interessante Fotoausstellung findet derzeit in der Stadtteilbibliothek in Stuttgart-Stammheim statt.

Uta Ostertag und Martin Hechinger zeigen aus ihrem reichen Fotofundus eine Auswahl von Aufnahmen mit Bezug zum Stadtbezirk Stammheim. Uta Ostertag legte bei ihrer Auswahl den Schwerpunkt auf Ansichten, die wir zwar täglich sehen, aber doch nicht richtig einordnen bzw. würdigen. Es sind Fotos, die die Eigenheiten, die besondere Lebens- und Wohnqualität des Stadtbezirks ins Bewusstsein rufen. Martin Hechinger legt in seiner Auswahl das Augenmerk auf  den Wandel im Stadtbezirk.

Insbesondere der Stadtbahnanschluss mit komfortablem Direktzugang zur City einerseits, und die Nähe zur Natur andererseits machen Stammheim zum gefragten Wohn- und Lebensort für viele Neubürger. Entsprechend sind zahlreiche Wohnprojekte in den ca. letzten 15 Jahren entstanden, die jedes für sich genommen zwar wenig spektakulär erscheinen aber, in der Summe dennoch respektabel sind und das Ortsbild nachhaltig verändert haben.

Es sind aber nicht nur Wohnprojekte, es war insbesondere der Bau der Stadtbahn, der das Gesicht der Freihofstraße zum Positiven verändert hat. Weiter bilden der Kirchplatz, die Kornwestheimer Straße, das Ensemble „Rathaus, Stadtteilbibliothek und das Heimatmuseum“, sowie das Luise-Schleppe-Haus interessante und markante Orte der Veränderung.

Einmal abgerissen oder umgebaut, schwindet rasch die Erinnerung, wie die Häuser, die Orte zuvor aussahen.

Als die Aufnahmen gemacht wurden, war es nicht die Absicht des Fotografen, dass diese einmal in eine Ausstellung einmünden. Es sind Dokumentationsaufnahmen ohne besonderen ästhetischen Anspruch.

Jetzt, in der Summe und in diesem Zusammenhang machen sie aber im genannten Zeitraum den Wandel in unserem Wohn- und Lebensort bewusst.

Zusammen gezeigt mit den Beobachtungen von Uta Ostertag vermitteln sie eine aktuelle Momentaufnahme von Stuttgart-Stammheim als attraktiven Wohn- und Lebensort, der sehr gut dem Vergleich mit anderen Stuttgarter Stadtbezirken standhalten kann.

Ein weiterer interessanter Aspekt dieser Ausstellung besteht darin:

Die „Gute Alte Zeit“, sie war nicht immer so gut.
Das machen die Aufnahmen der alten Gebäude deutlich.
Neben ihrer baulichen Substanz beinhalten sie natürlich Geschichten, die den Fotografen wiederum nicht mehr bekannt sind, die aber neu entdeckt werden könnten.

Daher geht eine Einladung an alle Besucher und Alt-Stammheimer, diese preiszugeben, damit sie festgehalten werden können. Seien es Information zum Alter des Gebäudes, zu den Besitzern, welche Ladengeschäfte oder Funktionen darin waren, vielleicht auch interessante Geschichten, die sich darin zugetragen haben.

Wenn Sie etwas dazu beitragen könnten, hinterlassen Sie eine Kontaktadresse in der Bibliothek, damit der Fotograf die Geschichte festhalten kann.
Diese Informationen werden dann zu den Bildern während der Ausstellungsdauer zugeordnet.
Die Aufnahmen sind vom 16. September bis 20. Dezember 2014 in der Stadtteilbibliothek ausgestellt und können zu den Öffnungszeiten besichtigt werden.
Uta Ostertag        Martin Hechinger